Bild 1: Hochwertiges Werkzeug, wie es das Elektrohandwerk nutzt, ist auch für Diebe ein reizvolles Gut; Quelle: Sortimo

Hochwertiges Werkzeug, wie es das Elektrohandwerk nutzt, ist auch für Diebe ein reizvolles Gut (Bild 1). Immer wieder hört man von Diebstahl auf Baustellen oder aufgebrochenen Fahrzeugen, um daraus Werkzeug und Ausrüstung zu entwenden. Es gibt jedoch Möglichkeiten, hier das Risiko für Einbruch und Diebstahl zu senken.

Der Wert von Werkzeug und Ausrüstung eines Elektrohandwerkers kann schnell bei einigen Tausend Euro liegen und entsprechend gefährdet ist das Gewerk auch durch Diebstahl. Auf Baustellen kommt es immer wieder vor, das Werkzeug gestohlen wird. Wer seine Ausrüstung nicht entsprechend sichert bzw. präventive Maßnahmen gegen den Diebstahl ergreift, erleidet oft einen doppelten Schaden. Zum einen geht es um den materiellen Wert des Diebesgutes und zum anderen kann ohne Werkzeug und Ausrüstung, z.B. Messgeräte, ggf. nicht die geplante Leistung erbracht werden. Das wiederum zieht einen weiteren finanziellen Folgeschaden nach sich.

Tiefstapeln ist eine Lösung

Bild 2: Die »L-BoXXen« lassen sich mit einem Vorhängeschloss gegen unbefugte Entnahme und das Öffnen sichern – auch eine Sicherung im Verbund ist per Drahtseil möglich, Quelle: Sortimo

Von einer verblüffend einfachen aber durchaus wirksamen Maßnahme gegen Diebstahl berichtete mir unlängst der Geschäftsführer eines Elektrohandwerksbetriebes aus Berlin. Sein Unternehmen ist vornehmlich im Projektgeschäft tätig und Großbaustellen im Berliner Raum sind schon immer ein Eldorado für Beutezüge von Diebesbanden. In diesen Kreisen hat es sich wohl auch herumgesprochen, dass in den Fahrzeugen der Elektrobetriebe mitunter doch sehr werthaltige Ausrüstung an Bord ist. Mein Gesprächspartner löste dieses Problem nach einigen Einbrüchen in seine Fahrzeuge wie folgt: Die Firmenfahrzeuge sind inzwischen alle neutral lackiert und nur ein winziger Schriftzug verrät den kurzen Firmennamen. Dadurch reduzierten sich Diebstähle und Einbrüche auf Null. Wer als Elektrohandwerker jedoch nicht nur im Projektgeschäft tätig und daher mehr auf die Werbeleistung seiner Fahrzeuge angewiesen ist, für den kommt diese Lösung des Tiefstapelns natürlich nicht in Frage.

Mechanische Sicherung

Auf Anfrage berichtet man uns bei Sortimo über zahlreiche Möglichkeiten, Transportgut wie Werkzeuge, Maschinen oder Verbrauchsmaterialien in den Fahrzeugeinrichtungen, in der mobilen Arbeitsstation »WorkMo«, im mobilen Service-Depot »sContainer« sowie in den »BOXXen« des Herstellers zu sichern.

Zum Schutz des transportierten Ladeguts lassen sich die Schubladen und Liftklappen der Sortimo Fahrzeugeinrichtungen bereits bei Planung der Einrichtung mit einem Schloss versehen. Auch die Großraumschublade »Jumbo-Unit« ist bei Bedarf abschließbar und schützt so den Inhalt vor unerlaubten Zugriffen. Ein Universalschrank, der sowohl in den Fahrzeugeinrichtungen als auch in der mobilen Arbeitsstation »WorkMo« verbaut werden kann, verfügt über eine abschließbare Schranktür, welche den Inhalt wie beispielsweise Werkzeug oder Verbrauchsmaterial zuverlässig vor Schmutz und Diebstahl schützt.

Bild 3: Der »sContainer« kann mit einem Vorhängeschloss, einem Zylinderschloss oder einem elektronisches Zahlenschloss gesichert werden; Quelle: Sortimo

Vor unbefugtem Öffnen lassen sich die L-Boxxen G (238, 374) sowie die LS-Boxx einzeln mit einem Vorhängeschloss sichern. Für die L-Boxxen G4 (102 und 136) hingegen ist eine Diebstahlsicherung sämtlicher Boxen auch im Verbund mithilfe eines Stahlseils möglich (Bild 2). Dies sorgt nicht nur für einen höheren Komfort, sondern spart dem Handwerker ebenso wertvolle Zeit, da nicht mehr jede Box einzeln gesichert werden muss. Für den Nutzer bedeutet dies eine Arbeitserleichterung und Zeitersparnis was mit einer besseren Wirtschaftlichkeit für das Unternehmen einhergeht. Die L-Boxxen G4 können auch einzeln mit einem Vorhängeschloss gesichert werden.

Der »sContainer« dient Handwerkern auf der Baustelle als mobiles Service-Depot, in dem Werkzeuge, Maschinen und sonstige Materialien direkt am Einsatzort aufbewahrt werden können (Bild 3). Für den Schutz vor Diebstahl der Materialien, die im »sContainer« gelagert werden, stehen drei unterschiedliche Schlösser zur Verfügung. Die günstigste Variante, ein Vorhängeschloss, gewährleistet eine solide Sicherung vor Diebstahl. Alternativ kann hier aber auch ein Zylinderschloss oder die High-End Variante, ein elektronisches Zahlenschloss, gewählt werden, wodurch die Materialien zuverlässig vor Langfingern geschützt sind.

Um dem Diebstahl von Wertsachen im Fahrzeug vorzubeugen gibt es für die SR5-Fahrzeugeinrichtung den »Safe RFID« im Programm, welcher sich dank Rasterbauweise nahtlos in das Regalsystem integrieren lässt (Bild 4). Die Größe des Safes (380 mm x 330 mm x 150 mm) bietet ein Volumen, welches auch Laptops, Messgeräte und Wertsachen mehrerer Mitarbeiter umfasst. Das Öffnungssystem mit RFID-Technik (radio-frequency identification) ermöglicht ein schnelles Öffnen, indem der Schlüssel einfach vor das Schloss gehalten wird.

Darüber hinaus lassen sich die Schlüssel mit Transponder programmieren, sodass eine Zuordnung mehrerer Safes zu einem Transponder möglich ist. Das Prinzip funktioniert auch anders herum: Mehrere Transponder können auch auf einen Safe programmiert werden. Somit lassen sich die Safes je nach Baustelle und Anzahl der Mitarbeiter in ihrer Nutzung individuell anpassen. Mit dieser Lösung erhalten die Anwender mehr Flexibilität und Sicherheit für ihren Baustellenalltag.

Mitarbeiter in der Verantwortung

Bild 4: In die SR5-Fahrzeugeinrichtung lässt sich der Safe RFID durch Rasterbauweise in das Regalsystem integrieren; Quelle: Sortimo

Zum Schutz vor Diebstählen wird grundsätzlich empfohlen, Boxen und Koffer auf der Baustelle nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Ein Mitarbeiter sollte sich stets in der Nähe der Arbeitsutensilien aufhalten. Zudem sollten teure Werkzeuge und Maschinen nicht einfach offen liegengelassen, sondern auch kurzfristig im Fahrzeug bzw. im »sContainer« auf der Baustelle sicher verwahrt werden, selbst, wenn dies einen größeren Zeitaufwand erfordert.

Der Ärger über gestohlene Werkzeuge und der damit verbundene Zeitaufwand für eine Neu-, beziehungsweise Wiederbeschaffung wird deutlich höher ausfallen.

Darüber hinaus sollten sich Handwerker unbedingt die Zeit nehmen und die jeweiligen Abschließvorrichtungen wie beispielsweise Stahlseile oder Schlösser an Schubladen und Liftklappen nutzen, um sich wenigstens einen Versicherungsschutz für die Geräte zu sichern.
Alle Abschließvorrichtungen wurden vom Hersteller so konzipiert, dass sie zeitsparend und praktisch in der Handhabung und Anwendung sind. Auch nur bei kurzer Abwesenheit wird empfohlen, das Fahrzeug stets abzuschließen.

Die Vorrichtungen von Sortimo zur Diebstahlsicherung sind allein deswegen zu empfehlen, da ein Versicherungsschutz besteht, sollte es doch mit größter Gewalt zu einem Aufbruch kommen.

Elektronische Lösungen

Bild 5: Tool-Security und Tool-Tracking erhöhen zusammen den Schutz vor unberechtigter Benutzung bzw. dem Verlust von Geräten – integriertes Tool-Tracking; Quelle: Milwaukee

Tool-Tracking und Tool-Security heißen die elektronische Lösungen von Milwaukee, womit Elektrohandwerker ihre Elektrowerkzeuge vor Verlust und unberechtigter Benutzung schützen können. Beide Lösungen gehören zum Funktionsumfang der One-Key-App des Herstellers von Elektrowerkzeugen (Bild 5). Die Suche nach einem Werkzeug kann die für eine Aufgabe benötigte Arbeitszeit unnötig verlängern. Auf großen Baustellen mit einer Vielzahl an eingesetzten Geräten summiert sich das schnell auf einen enormen zeitlichen und finanziellen Aufwand. Tool-Tracking schafft hier Abhilfe.

Die Anwendung nutzt die GPS-Funktion mobiler Endgeräte und den Bluetooth-Radius von One-Key für eine Positionsbestimmung in Echtzeit. Der jeweils letzte bekannte Standort eines One-Key-Gerätes wird in der Cloud gespeichert. Bei Bedarf wird er auf mobilen Endgeräten oder dem Büro-Computer angezeigt. Der Suchradius wird begrenzt und das Auffinden fällt erheblich leichter. Das Bluetooth-Modul besitzt eine eigene Batterie.

Ist ein Gerät am letzten Standort nicht auffindbar, kann es in der App als »Verloren« gekennzeichnet werden. Dann lässt sich die Suche auf das gesamte Netz der One-Key-Anwender ausdehnen – weltweit.

Gelangt ein beliebiger Nutzer der One-Key-App in den Bluetooth-Bereich des verlorenen Gerätes, meldet dieses sich automatisch und es wird eine anonymisierte Standortinformation an den ursprünglichen Besitzer weitergeleitet.

Zugriffskontrolle mit Tool-Security

Die Funktion »Tool-Security« gibt dem Besitzer die Kontrolle darüber, wer seine Werkzeuge in welchem Umfang nutzen darf. Die Zugriffsrechte auf bestimmte Funktionen lassen sich sehr flexibel anpassen. Wird ein mit »One-Key« ausgestattetes Elektrowerkzeug über die App beispielsweise komplett gesperrt, lässt es sich nur durch den Eigentümer oder einen weiteren, vorher bestimmten Nutzer wieder in Betrieb nehmen. Auf diese Weise wird die unerwünschte oder missbräuchliche Nutzung zuverlässig verhindert.

Ebenso ist es möglich, nur den Wechsel zwischen verschiedenen Konfigurationen über die Auswahltasten am Gerät zu sperren, um Fehlbedienungen zu vermeiden. Der Anwender kann dann nur mit dem jeweils vorgegebenen Profil arbeiten. So ist es möglich, das Werkzeug für einen bestimmten Einsatz exakt einzustellen. Die Gefahr der Fehlbedienung, der Überlastung oder der Beschädigung des Gerätes wird wirkungsvoll reduziert.

Autor

Roland Lüders, Redaktion »de«

 

Quelle und Bildquelle: www.elektro.net