Der TV-Empfang via Satellit bietet gegenüber dem traditionellen Kabel-TV mehrere Vorteile. Einer der größten Pluspunkte ist die größere Programmvielfalt. Satellitenfernsehen ermöglicht den Zugang zu hunderten von nationalen und internationalen Sendern, was bei Kabel-TV-Anbietern oft durch Paketbeschränkungen und zusätzliche Kosten limitiert wird. Darüber hinaus bietet Satellitenfernsehen in der Regel eine höhere Bild- und Tonqualität, einschließlich der Möglichkeit, Inhalte in HD und 4K zu empfangen, oft auch ohne, dass dafür zusätzliche Gebühren anfallen.
Ein weiterer Vorteil ist die Unabhängigkeit von regionalen Kabelnetzbetreibern, was Nutzern mehr Freiheit bei der Auswahl ihres TV-Angebots bietet. Zudem fallen für den Satellitenempfang – abgesehen von der initialen Installation und Ausrüstung – in der Regel keine laufenden monatlichen Kosten an, was ihn auf lange Sicht zu einer kosteneffizienten Lösung macht.

Argumente im Verkaufs­gespräch für eine Sat-Anlage

Hier sind die überzeugenden Argumente im Verkaufsgespräch für eine Sat-Anlage einmal zusammengefasst:

  • Programmvielfalt: Zugang zu einer breiten Palette von nationalen und internationalen Sendern, einschließlich HD-Kanälen, ohne zusätzliche Kosten.
  • Unabhängigkeit: Keine Abhängigkeit von Kabelnetzbetreibern und keine laufenden Gebühren, abgesehen von den einmaligen Installationskosten.
  • Bildqualität: Überlegene Bild- und Tonqualität im Vergleich zu Kabel-TV, einschließlich der Verfügbarkeit von 4K-Inhalten.
  • Flexibilität: Möglichkeit, zusätzliche Satelliten für den Empfang von Sendern aus verschiedenen Regionen der Welt hinzuzufügen.
  • Zukunftssicherheit: Sat-Anlagen sind technologisch ausgereift und für zukünftige Entwicklungen gerüstet, einschließlich der einfachen Erweiterung um neue Empfangstechnologien.
  • Kosteneffizienz: Einmalige Investition in eine Sat-Anlage erspart langfristig die monatlichen Kosten für Kabel-TV-Abonnements.

Wichtigste Aspekte bei der Installation einer TV-Sat-Antenne

Bild 1: Die Flachantenne »BAS 65« ermöglicht mit ihrem integrierten Twin-LNB den Anschluss von zwei Endgeräten (Quelle: Kathrein)

Bei der Installation einer TV-Sat-Antenne sind einige wichtige Punkte zu beachten, um einen optimalen Empfang zu gewährleisten. Zunächst ist die Wahl des richtigen Standorts entscheidend. Die Antenne sollte so positioniert werden, dass sie eine freie Sichtlinie zum Satelliten hat, ohne dass Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse das Signal blockieren. Die korrekte Ausrichtung der Antenne, sowohl in Bezug auf den Azimut (horizontale Richtung) als auch die Elevation (Winkelhöhe), ist für den Empfang von entscheidender Bedeutung. Hierbei können spezialisierte Messgeräte helfen, die genaue Positionierung zu erleichtern.

Die Qualität der verwendeten Komponenten, wie LNB (Low Noise Block), Kabel und Stecker, spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle für die Signalqualität und -stabilität. Zudem ist es wichtig, auf wetterfeste und hochwertige Materialien zu achten, um langfristige Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen zu gewährleisten. Schließlich sollte bei der Installation auf eine solide Befestigung geachtet werden, um zu vermeiden, dass die Antenne durch Wind oder Wetterbewegungen verstimmt wird. Eine sorgfältige Planung und Durchführung der Installation sind daher essenziell, um Kunden ein hervorragendes Fernseherlebnis ohne Unterbrechungen bieten zu können.

Ein Blick ins aktuelle Sat-Portfolio

Bild 2: Multifeed-Empfang ist auch mit einer der kleinsten Schüsseln am Markt möglich: die Sat-Antenne »CAS 60« (Quelle: Kathrein)

Kathrein Digital Systems hat mit seinen Technologien und Produkten »Made in Germany« entsprechende Lösungen im Portfolio, von denen einige im Folgenden kurz vorgestellt werden. Die Flachantenne »BAS 65« ist eine Lösung, die speziell für den Empfang von analogen und digitalen TV- und Radio-Programmen konzipiert wurde (Bild 1).

Mit ihrem integrierten Twin-LNB ermöglicht sie den Anschluss von bis zu zwei Endgeräten und bietet eine unabhängige Wahlmöglichkeit zwischen horizontaler/vertikaler Low-/High-Band-Polarisation von jedem Receiver aus. Die Antenne, geeignet für die Montage an Wänden, Masten oder auf ebenen Flächen, zeichnet sich durch eine Verstärkung von über 55 dB und eine Halbwertsbreite von typisch unter 3° aus, was für eine hohe Empfangsqualität sorgt.

Die Sat-Antenne »CAS 60« kombiniert Multifeed-Empfang mit einer der kleinsten Schüsseln am Markt (Bild 2). Mit einer zehnjährigen Garantie auf Korrosionsbeständigkeit und optimalen elektrischen Daten trotz ihrer geringen Abmessungen bietet sie eine effiziente Lösung für den Empfang von Astra und Eutelsat/Hotbird oder zwei 9° auseinanderliegenden Satelliten. Die Antenne profitiert von einer hohen Kreuzpolarisations-Entkopplung und einer Windlast von 300 N, was den Empfang von Satellitenprogrammen auch unter schwierigen Wetterbedingungen sicherstellt.

DVB-T2, die terrestrische Alternative

Bild 3: Die aktive DVB-T2/DAB+-Indoor-Antenne »BZD 30« benötigt dank ihrer Rundstrahl-Charakteristik keine spezielle Ausrichtung (Quelle: Kathrein)

DVB-T2, die terrestrische Verbreitung digitaler Fernsehsignale, präsentiert sich als eine Alternative für Nutzer, die sich vom traditionellen Kabelempfang verabschieden möchten. Diese Technologie ermöglicht es, viele Fernseh- und Radioprogramme über eine einfache Zimmer- oder Außenantenne zu empfangen, ohne dass dafür laufende Gebühren an einen Kabelanbieter gezahlt werden müssen. Besonders in städtischen Gebieten, wo die DVB-T2-Abdeckung in der Regel sehr gut ist, können Nutzer von einer unkomplizierten Installation und dem Zugang zu einer breiten Palette von öffentlich-rechtlichen sowie privaten Sendern profitieren. Zudem bietet der moderne DVB-T2-Standard eine verbesserte Bild- und Tonqualität, einschließlich der Übertragung in HD. Für Haushalte, die eine kostengünstige und flexible Lösung suchen, um unabhängig von Kabelgesellschaften eine Vielzahl von Programmen zu empfangen, stellt DVB-T2 somit eine praktische und zukunftssichere Option dar.

Die »BZD 30« von Kathrein ist eine aktive DVB-T2/DAB+-Indoor-Antenne, die für den Empfang im VHF- (174 MHz–230 MHz) und UHF-Bereich (470 MHz–790 MHz) ausgelegt ist (Bild 3). Dank ihrer Rundstrahl-Charakteristik ist keine spezielle Ausrichtung erforderlich. Ein integrierter Verstärker und ein Sperrfilter gegen GSM- und LTE-Störungen sorgen für einen klaren Empfang, während die Fernspeisung über den Antennenausgang des DVB-T2-Empfangsgeräts erfolgt. Die »BZD 30« ist ausschließlich für die Anwendung in Innenräumen gedacht und wird mit einem Stützfuß, einer Wandhalterung sowie einem 2 m langen Anschlusskabel geliefert.

Checkliste zur Installation einer Sat-Anlage

Im Folgenden ist eine Checkliste für In­stallateure zur Installation einer Sat-Anlage zusammengestellt.

    1. Standortanalyse durchführen: Ermitteln Sie den optimalen Installationsort für die Sat-Schüssel mit freier Sicht zum gewünschten Satelliten, um Hindernisse wie Bäume oder Gebäude zu vermeiden.
    2. Ausrichtung planen: Bestimmen Sie die korrekte Ausrichtung (Azimut und Elevation) der Antenne basierend auf Ihrem Standort, um den besten Empfang zu gewährleisten.
    3. Montagematerial prüfen: Stellen Sie sicher, dass alle benötigten Montagematerialien vorhanden und für die spezifischen Installationsbedingungen geeignet sind.
    4. Sicherheitsvorkehrungen treffen: Beachten Sie alle Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere bei Arbeiten in der Höhe.
  1. Antenne montieren: Befestigen Sie die Sat-Schüssel stabil und ausgerichtet gemäß den ermittelten Einstellungen. Verwenden Sie bei Bedarf eine Wasserwaage, um die exakte Position zu gewährleisten.
  2. LNB installieren: Montieren Sie das LNB (Low Noise Block) und richten Sie es gemäß den Spezifikationen des Satellitenanbieters aus.
  3. Verkabelung durchführen: Verlegen Sie das Koaxialkabel von der Antenne zum Receiver, wobei Sie darauf achten, dass die Kabelverbindungen fest und wettergeschützt sind.
  4. Empfänger anschließen und einrichten: Schließen Sie den Sat-Receiver an das Fernsehgerät an und führen Sie einen Sendersuchlauf durch, um alle verfügbaren Kanäle zu finden.
  5. Signalqualität prüfen: Überprüfen Sie die Signalstärke und -qualität am Receiver und nehmen Sie bei Bedarf Feinjustierungen an der Antenne vor.
  6. Kundeninstruktion: Geben Sie dem Kunden eine kurze Einweisung in die Bedienung und Wartung der Anlage sowie Kontaktinformationen für mögliche Rückfragen.

 

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass der Wechsel vom Kabel- zum Satelliten- oder DVB-T2-Empfang weit mehr ist als eine bloße Anpassung an eine sich verändernde regulatorische und technologische Landschaft. Es ist eine bewusste Entscheidung für eine bessere Qualität, größere Vielfalt und größere Unabhängigkeit im Bereich des Fernsehempfangs.

Für Elektrohandwerker bietet sich hier die Möglichkeit, nicht nur als Installateure, sondern als Berater und Wegbereiter für ihre Kunden zu fungieren, indem sie die Vorteile dieser Technologien voll ausschöpfen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten, die den individuellen Bedürfnissen und Wünschen entsprechen.

Autor

Alexander Wolf, Product Manager, Kathrein Digital Systems GmbH, Rosenheim

Quelle und Bildquelle: www.elektro.net