Bild 1: Der Gewerbe-Neubau von Elektrotechnik Geiger wird ausschließlich durch eine Infrarot-Direktheizung von Vitramo beheizt – fast ohne Verbrauchskosten, denn die Photovoltaikanlage plus Stromspeicher deckt über das Jahr gerechnet den gesamten Energiebedarf; Quelle: Vitramo

Die überzeugendste Werbung für Infrarot-Strahlungswärme ist das eigene Erleben. Auf einer Messe wurde so auch Günter Geiger, Inhaber eines Elektrobetriebs, quasi im Vorbeigehen auf die Firma Vitramo aufmerksam und ein Fan der Technik. Der süddeutsche Hersteller von Infrarot-Heizsystemen hatte wie üblich seine Heizelemente zum Gang ausgerichtet und Geiger damit zum Stoppen gebracht. So nahm die Geschichte ihren Lauf.

Für kaum ein anderes Handwerk ist Innovationsfreude so überlebenswichtig wie für den Bereich Elektrotechnik. Ständig gibt es in der Branche Neuheiten, die man kennen muss, um seine Kunden optimal zu beraten. Messebesuche waren daher auch für Günter Geiger aus Klettgau-Erzingen unverzichtbar. »Um das Jahr 2010 herum kam mein Vater auf einer Elektrotechnik-Messe zum ersten Mal mit Vitramo beziehungsweise dem Thema Infrarotheizungen in Kontakt«, erinnert sich Corinna Geiger, Tochter und Nachfolgerin des inzwischen im Ruhestand befindlichen Gründers von Elektrotechnik Geiger.

Von der Wärmeabgabe der ausgestellten Heizelemente war Geiger senior auf der Messe spontan so angetan, dass er sich vor Ort gleich eingehend zur elektrischen Infrarot-Heiztechnik beraten ließ. Mit dem Muster eines Heizelements wollte er seine Erfahrungen weiter vertiefen. Geiger montierte es in seinem alten Büro und war auch da rasch überzeugt von der angenehmen Wärme. Das war der Startschuss, um den damals noch in Planung befindlichen Gewerbe-Neubau seines expandierenden Unternehmens mit Vitramo-Heizelementen als Alleinheizung ausstatten zu lassen (Bild 1).

Heizungsbau in Eigenleistung

Bild 2: Für die sitzenden Tätigkeit in den Büroräumen liefern Infrarot-Heizelemente eine höhere Komforttemperatur, Quelle. Vitramo

Die Entscheidung für ein elektrisches Heizsystem sparte den immensen Installationsaufwand für ein übliches wasserführendes Heizsystem. Zudem bot es für den Elektrotechnik-Meister auch den weiteren Vorzug, die gesamte Anlage selbst installieren zu können und kein weiteres Gewerk wie einen externen Heizungsbaubetrieb hinzuziehen zu müssen.

Der Hallenbau ist als Stahlkonstruktion mit Sandwichelementen ausgeführt. Für das Lager sind es 60 mm, für Büro und Werkstatt wurden 80 mm plus 100 mm Steinwolle und Innenwandverkleidung eingesetzt. Als Heizlast wurden 11.692 W ermittelt, die installierte Heizleistung beträgt in Summe 17.900 W, was einen ordentlichen Sicherheitszuschlag bedeutet.

Im Einzelnen werden das 160 m2 große Büro und die 74 m2 große Werkstattfläche mit 25 Deckenheizelementen unterschiedlichen Typs beheizt: 17 mal 900 W, siebenmal 300 W sowie einmal 500 W. Zusätzlich gibt es eine 190 m² große Lagerhalle, in der zwei abgehängte Deckenheizelemente mit je 1210 W lediglich eine Frostschutzanforderung zu erfüllen haben.

Verschiedene Nutzungsbereiche mit unterschiedlichen Temperaturniveaus

Bild 3: In der temporär genutzten Werkstatt ist man in Bewegung – hier wird bedarfsgerecht geheizt; Quelle: Vitramo

Dabei wird das Büro tagsüber »auf Wohlfühltemperatur« zwischen 21,5 °C und 22 °C beheizt (Bild 2), während die nur temporär genutzte Werkstatt im Bedarfsfall kurzfristig vom abgesenkten Betrieb auf Komforttemperatur erwärmt wird (Bild 3). Hier kommt eine weitere positive Eigenschaft der Infrarotheizung zum Tragen: die überragende Schnelligkeit der Temperaturanpassung.

Schon nach wenigen Minuten sind die Heizelemente auf Solltemperatur und geben damit ihr volles Strahlungswärmepotential an den Raum und die ihn umgebenden Hüllflächen ab. Deshalb ist auch die per Wochenzeitschaltuhr eingestellte Temperaturabsenkung um zwei Grad in der Nacht sowie an Wochenenden kein Problem. Sie bewirkt eine messbare Energieeinsparung. Wenn die volle Wärme werktags wieder benötigt wird, ist sie auch sofort wieder da.

»Das Raumklima ist sehr gut«, lobt Corinna Geiger das Infrarot-Heizsystem, »wir haben hier noch nie gefroren.« Das deckt sich mit Erfahrungen von Kunden der Firma Geiger, bei denen im Laufe der letzten Jahre ebenfalls zahlreiche Infrarot-Heizsysteme installiert wurden. »Beschwerden gab es bis heute keine«, resümiert Frau Geiger. Auch in ihrem Privathaus und vier Mietwohnungen, die ihrem Schwager und Geschäftspartner Michael Geiger gehören, wird mit Infrarot-heizungen geheizt.

Zwischenzeitlich wurde in der Werkstatt ein Büroraum für die Meisterin abgeteilt. Dabei zeigte sich ein weiterer Vorzug der Infrarotheizung, die sich unkompliziert anpassen lässt (Bild 4). Um für die sitzende Tätigkeit ebenfalls eine den Büroflächen entsprechende Temperatur zu erreichen, wurden einige zusätzliche Heizelemente nebst Regelung installiert und elektrisch angeschlossen. Die Anbindung an ein wasserführendes Heizungssystem wäre ungleich aufwendiger und deutlich teurer gewesen.

Annähernd kostenfreie Heizung dank Photovoltaik und Speicher

Bild 4: Spezielle Heizelemente für genormte Rasterdecken sehen elegant aus und ermöglichen einfache Erweiterungen der Heiztechnik; Quelle: Vitramo

Die Energie für die Heizung im eigenen Gewerbebau der Firma Geiger liefern die Photovoltaikanlage mit 30 kWpeak auf dem Dach und ein als Puffer installierter 10-kW-Stromspeicher. »Wir heizen damit seit gut zwölf Jahren praktisch kostenlos«, berichtet C. Geiger. »Weil zudem jegliche Wartung entfällt, ist die Infrarotheizung auch in dem Punkt langfristig kostengünstig.«

Positives Fazit

Wenn Profis vom Fach wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Elektrotechnikfirma Geiger die Infrarotheizung auch nach über zwölfjähriger Betriebszeit immer noch loben, dann zählt dieses Lob doppelt. Zum angenehmen Raumklima der Strahlungsheizung kommen die geringen Betriebskosten des nahezu wartungsfreien Heizungssystems. »Das Einzige, was wir in den zwölf Jahren seit Anschaffung der Heizungen zu tun hatten, war der Austausch der Batterien in den schnurlos angebundenen Raumthermostaten und der Ersatz von zwei oder drei Schaltrelais«, so C. Geiger. Aufgrund der Stromversorgung durch die eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach und einen Batteriespeicher heizt das Unternehmen annähernd ohne Netzstrom.

Autor

Martin Henze, freier Fachjournalist im Pressebüro Last-PR, Osnabrück

 

Quelle und Bildquelle: www.elektro.net