Brandmeldeanlagen (BMA) überwachen kontinuierlich die Umgebung auf Rauch, Hitze, Flammen oder gefährliche Gase. Sie müssen im Brandfall zuverlässig Alarm schlagen, um unkontrollierte Feuer zu verhindern, und in ungefährlichen Situationen passiv bleiben, um teure Falschalarme zu vermeiden. Ausfälle und Fehlfunktionen durch Blitzeinschläge oder Überspannungen können schwerwiegende Konsequenzen haben.
Blitzeinschläge und Überspannungen gefährden alle elektrischen und elektronischen Geräte, da bilden sicherheitstechnische Systeme wie Brandmeldeanlagen keine Ausnahme. Ein umfassender Blitz- und Überspannungsschutz sollte daher bei der Installation einer BMA unbedingt berücksichtigt werden, um die Zuverlässigkeit der Anlage zu erhöhen und teure Ausfälle zu vermeiden (Bild 1).
Äußerer und innerer Blitzschutz

Bild 1: Mit maßgeschneidertem Blitz- und Überspannungsschutz kann eine Brandmeldeanlage jederzeit zuverlässig arbeiten; Quelle: Telenot
Sicherheitstechnik schützt Menschenleben, Sachwerte und Infrastrukturen. In Gebäuden wie Industrieanlagen, Krankenhäusern, Rechenzentren oder in Sonderbauten, welche mit einer Brandmeldeanlage ausgestattet sind, ist in der Regel auch ein äußeres Blitzschutzsystem installiert. Damit wappnen sich Eigentümer oder Betreiber gegen die Gefahren vor direkten Blitzeinschlägen.
Doch der äußere Blitzschutz allein reicht nicht aus: Auch indirekte Auswirkungen von Blitzeinschlägen – etwa durch induzierte Überspannungen – können Gefahrenmeldeanlagen erheblich stören oder beschädigen. Ein vollständiges Schutzkonzept muss daher auch den inneren Blitzschutz einbeziehen.
Herausforderungen aus der Praxis
Planer und Errichter von Brandmeldeanlagen stehen häufig vor der Frage, wann und wo konkrete Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Unklarheiten bestehen aber nicht nur bei Planung und Installation, sondern auch auf Seiten der Hersteller von Brandmeldetechnik. Fehlt ein durchgängiges Schutzkonzept oder das nötige Fachwissen, sind Fehlplanungen oder Lücken im Schutzsystem die Folge. Auch Ausschreibungen enthalten häufig unzureichende oder fehlerhafte Angaben zum Überspannungsschutz.
Ein häufiges Problem in der Praxis: Zum Zeitpunkt der Anlageninstallation liegt oftmals kein vollständiges Brandmelde- und Alarmierungskonzept gemäß DIN 14675-1 vor. Dabei ist es nach DIN VDE 0833-2 die Verantwortung des Betreibers, ein solches Konzept bereitzustellen.
Auch in Brandschutzkonzepten und Ausführungsplänen fehlen häufig Angaben zur Notwendigkeit von Blitz- und Überspannungsschutz, Hinweise auf Blitzschutzzonen oder konkrete Installationsorte für Schutzgeräte. Dies kann im Schadenfall oder bei Nichtauslösen der Brandmeldeanlage haftungsrechtliche Konsequenzen für Betreiber und ausführende Unternehmen haben.
Relevante Normen und Vorgaben
Die Landesbauordnungen fordern die Erreichung definierter Schutzziele – unter anderem durch anlagentechnischen Brandschutz. Die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB), Abschnitt A 2.1.15.2, schreibt zusätzlich einen inneren Blitzschutz für Brandmeldeanlagen vor. Diese Vorgaben lassen sich auf Grundlage der DIN EN 62305-4 (VDE 0185-305-4) umsetzen, deren Fokus auf dem Schutz elektrischer und elektronischer Systeme liegt.
Der Schutz elektrischer Anlagen vor transienten Überspannungen wird durch die DIN VDE 0100-443 und DIN VDE 0100-534 geregelt. Sie beschreiben Maßnahmen zum Schutz der Energieversorgung sowie zur Auswahl und Installation von Überspannungsschutzgeräten. Schäden durch direkte Blitzteilströme oder induzierte Überspannungen lassen sich so vermeiden.
Für die Leitungsverlegung ist die Einhaltung der DIN VDE 0100-444 und der DIN EN 50174-2 (VDE 0800-174-2)entscheidend, insbesondere im Hinblick auf die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). Ziel ist es, Störungen durch elektromagnetische Felder zu minimieren. Ergänzend wird ein niederimpedanter Potentialausgleich gemäß DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310) empfohlen – was im Gebäudebestand jedoch oft nur eingeschränkt umsetzbar ist.
Die Installation der Brandmeldeanlagen erfordert die Einhaltung zahlreicher spezifischer Normen und Richtlinien. Installierte Brandmeldeanlagen sollten den Anforderungen aller wichtigen Normen und Richtlinien, darunter DIN VDE 0833 Teil 1 und Teil 2 und DIN EN 54-1 entsprechen. Die Planung muss sowohl die gebäudespezifischen Anforderungen als auch normative und landesrechtliche Vorgaben berücksichtigen. Die Installation erfolgt durch zertifizierte Fachkräfte nach DIN 14675. Bei Bedarf sind zusätzliche Anforderungen aus den VdS-Richtlinien zu berücksichtigen.
Wartung und regelmäßige Inspektionen sind zentrale Bausteine eines funktionssicheren Schutzkonzepts. Die DIN EN 62305-3 Beiblatt 3 (VDE 0185-305-3 Beiblatt 3) sowie die DIN VDE 0105-100 (Betrieb von elektrischen Anlagen) regeln die Wartung elektrischer Anlagen einschließlich Blitz- und Überspannungsschutzsysteme.
Maßgeschneiderte Lösungen für jede Anlage
Effektiver Überspannungsschutz in Brandmeldeanlagen erfordert projekt- und systemspezifische Ansätze. Zentrale Voraussetzung ist eine fundierte Analyse der vorhandenen Infrastruktur sowie der zu erwartenden Risiken und Störquellen gemäß Blitzschutzzonen-Konzept. Nur so können passende Schutzgeräte ausgewählt und gezielt eingesetzt werden. Eine solche individuelle Auslegung stellt sicher, dass Schutzmaßnahmen wirksam und normgerecht umgesetzt sind. Abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten und Anforderungen können Schutzlösungen entweder als einzelne Komponenten oder als vorgefertigte Verteiler installiert werden.
Die Auswahl der geeigneten Schutzgeräte ist ein kritischer Schritt im Prozess. Hier geht es darum, die schnittstellenspezifischen Überspannungsschutz-Ableiter entsprechend den Bedingungen vor Ort zu berücksichtigen (Bild 2). Um Planern und Errichtern die Entscheidung zu vereinfachen, gibt es Auswahlhilfen und Tools. Diese Hilfsmittel erleichtern eine strukturierte Vorgehensweise, bei der die passenden Überspannungsschutzgeräte, basierend auf den spezifischen Anforderungen und Normen, ausgewählt werden. Dieses Vorgehen minimiert den Aufwand und reduziert das Risiko von Fehlentscheidungen.

Bild 2: Blitz- und Überspannungsschutzkonzept einer Brandmeldeanlage entsprechend Installationsbereichen nach Blitzschutzzonen-Konzept; Quelle: Dehn
Vormontierte Überspannungsschutz-Verteiler sparen Zeit
Vorgefertigte Überspannungsschutz-Verteiler bieten eine besonders effiziente Lösung. Sie sind auf konkrete Anwendungen wie beispielsweise Brandmeldezentralen und deren Hersteller abgestimmt. Sie enthalten bereits alle passenden und benötigten Schutzkomponenten in einer Grundkonfiguration. Durch die Vormontage entfällt eine aufwändige Einzelkomponentenauswahl und -installation. So schützt ein vormontierter Überspannungsschutz-Verteiler vor Blitz- und Überspannungseinwirkungen in Brandmeldeanlagen.
Ein besonders sensibler Punkt bei der Einteilung in das Schutzkonzept ist der Kabeleintritt an der Blitzschutzzone 0 auf 1. Hier steht eine speziell konzipierte Variante eines vormontierten Verteilers zur Verfügung. Sie schützt Feuerwehranschlussgeräte wie Freischaltelemente (FSE), Feuerwehr-Schlüsseldepots (FSD) und Feuerwehr-Orientierungsleuchten (Bild 3).
Die Verwendung solcher vorgefertigten Verteilerlösungen vereinfacht und beschleunigt den Installationsprozess und spart Geld. Die anschlussfertige Vorkonfiguration minimiert zudem das Risiko von Installationsfehlern und unterstützt dabei, Schutzmaßnahmen korrekt und nach geltenden Normen und Vorschriften umzusetzen.
Maßgeschneiderte Lösungen für jede Anlage
Effektiver Überspannungsschutz in Brandmeldeanlagen erfordert projekt- und systemspezifische Ansätze. Zentrale Voraussetzung ist eine fundierte Analyse der vorhandenen Infrastruktur sowie der zu erwartenden Risiken und Störquellen gemäß Blitzschutzzonen-Konzept. Nur so können passende Schutzgeräte ausgewählt und gezielt eingesetzt werden. Eine solche individuelle Auslegung stellt sicher, dass Schutzmaßnahmen wirksam und normgerecht umgesetzt sind. Abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten und Anforderungen können Schutzlösungen entweder als einzelne Komponenten oder als vorgefertigte Verteiler installiert werden.
Die Auswahl der geeigneten Schutzgeräte ist ein kritischer Schritt im Prozess. Hier geht es darum, die schnittstellenspezifischen Überspannungsschutz-Ableiter entsprechend den Bedingungen vor Ort zu berücksichtigen (Bild 2). Um Planern und Errichtern die Entscheidung zu vereinfachen, gibt es Auswahlhilfen und Tools. Diese Hilfsmittel erleichtern eine strukturierte Vorgehensweise, bei der die passenden Überspannungsschutzgeräte, basierend auf den spezifischen Anforderungen und Normen, ausgewählt werden. Dieses Vorgehen minimiert den Aufwand und reduziert das Risiko von Fehlentscheidungen.
Vormontierte Überspannungsschutz-Verteiler sparen Zeit

Bild 3: Von Telenot und Dehn gemeinsam entwickelt: Überspannungsschutz-Sets ÜS1 BMZ für »Hifire 4400« und ÜS2 FW-Peripherie für FSD, FSE und FW-Orientierungsleuchten; Quelle: Telenot
Vorgefertigte Überspannungsschutz-Verteiler bieten eine besonders effiziente Lösung. Sie sind auf konkrete Anwendungen wie beispielsweise Brandmeldezentralen und deren Hersteller abgestimmt. Sie enthalten bereits alle passenden und benötigten Schutzkomponenten in einer Grundkonfiguration. Durch die Vormontage entfällt eine aufwändige Einzelkomponentenauswahl und -installation. So schützt ein vormontierter Überspannungsschutz-Verteiler vor Blitz- und Überspannungseinwirkungen in Brandmeldeanlagen.
Ein besonders sensibler Punkt bei der Einteilung in das Schutzkonzept ist der Kabeleintritt an der Blitzschutzzone 0 auf 1. Hier steht eine speziell konzipierte Variante eines vormontierten Verteilers zur Verfügung. Sie schützt Feuerwehranschlussgeräte wie Freischaltelemente (FSE), Feuerwehr-Schlüsseldepots (FSD) und Feuerwehr-Orientierungsleuchten (Bild 3).
Die Verwendung solcher vorgefertigten Verteilerlösungen vereinfacht und beschleunigt den Installationsprozess und spart Geld. Die anschlussfertige Vorkonfiguration minimiert zudem das Risiko von Installationsfehlern und unterstützt dabei, Schutzmaßnahmen korrekt und nach geltenden Normen und Vorschriften umzusetzen.